Die deutsche Widerstandsbewegung ist für die Identität der Autochthonen von entscheidender Bedeutung. Sie bietet eine Art moralische Legitimierung, die sich auf die Geschichte Schlesiens zwischen 1933 und 1945 bezieht und beweist, dass sich zumindest ein Teil der Autochthonen aktiv gegen den Hitlerismus gestellt hat. Und deshalb ist die Ausstellung im Oberschlesischen Museum in Ratingen so ein wichtiges Ereignis.
WeiterlesenVor dem Zweiten Weltkrieg hatte die polnische Gemeinschaft in Deutschland den Status einer nationalen Minderheit. Sie funktionierte nicht nur in Oberschlesien, sondern auch in Berlin oder im Ruhrgebiet. Dieser Status wurde ihr 1940 von den Nazis entzogen, aber bereits 1951 wieder verliehen. Seine erneute Aufhebung wurde von den Unterhändlern des deutsch-polnischen Traktats im Jahre 1991 vereinbart.
WeiterlesenDie Autochthonen in Oberschlesien sehen sich meist entweder als Schlesier oder als Deutsche. Der preußische Staat ist in Vergessenheit geraten, und kaum jemand identifiziert sich noch mit ihm. Ganz anders ist die Situation in dem tschechischen Teil Oberschlesiens. Dort ist der Staat von Wilhelm II. für viele der Schlüssel zur Identität. Diese Traditionen werden auch aktiv gepflegt.
WeiterlesenCarl Ulitzka war die größte moralische und politische Autorität in Oberschlesien während der Zwischenkriegszeit. Als Vorsitzender der Oberschlesischen Zentrumspartei prägte er lange Zeit das regionale Leben entscheidend mit. Zweimal wurde er in Exil geschickt. 1939 wurde er von der Gestapo und 1945 von den neuen Machthabern aus seiner Gemeinde vertrieben. Heute fordern die Ratiborer Eliten, dass sein Grab in seinen Heimatort verlegt wird.
WeiterlesenEs zeichnet sich eine bizarre Situation. Vieles deutet darauf hin, dass wir in Oberschlesien bald zwei große Minderheiten haben werden - eine deutsche und eine schlesische. Beide benutzen dieselbe Sprache und berufen sich auf die gleichen historischen Traditionen. Sie unterscheiden sich eigentlich nur mit ihren politischen Führern. Der Beschluss des polnischen Sejm die schlesische Sprache anzuerkennen, kann sehr ernste Veränderungen mit sich bringen.
WeiterlesenAls in der 90-ger Jahre Jacek Wojciechowicz der Stellvertretender Bürgermeister der Stadt Ratibor wurde, hat er das deutsche Eichendorff Denkmal im Herzen der Stadt wieder aufgebaut. In den folgenden Jahren hatten jedoch seine Nachfolger nicht so viel Verständnis für die Bedürfnisse der Deutschen in Ratibor. Wojciechowicz, der wieder nach 30 Jahren wieder an den Wahlen zum Bürgermeister teilnimmt, möchte auf diese Traditionen zurückgreifen.
WeiterlesenBislang wusste man in Ratibor nicht zu viel über die Familie von Lichnowsky. Sie galten eher als eine der vielen oberschlesischen Adelsfamilien. Das hat sich jedoch dank Natalia Klimaschka und Ihrer benediktinischen Geduld geändert. Durch ihre Suche nach längst vergessenen Quellen wurde es möglich, einen Film über diese ungewöhnliche Familie zu drehen. Das Eichendorff-Konversatorium zeigte diesen Film auf dem Schloss Ratibor.
WeiterlesenAus Enttäuschung über die unterschiedlichen autochthonen Organisationen haben einige Gruppen von Jugendlichen beschlossen, eine unabhängige Jugendorganisation Regios zu gründen. Sie widmet sich einer holistischen Betrachtung der Regionalen Geschichte mit einem besonderen Schwerpunkt auf die Kaiserzeit. Sie sind jedoch keineswegs bereit, sich der offiziellen deutschen Minderheitenorganisation zu unterwerfen.
WeiterlesenIm Jahr 2023 stellte der Bundestag 5 Millionen Euro für den Unterricht der polnischen Sprache in Deutschland zur Verfügung. Die Bundesregierung hat jedoch die wichtigsten polnischen Organisationen, wie den Verein der Polen in Deutschland "Rodło" oder das Bildungsbündnis, nicht gefragt, für welche Zwecke dieses Geld verwendet werden soll. Die Frustration über dieses Thema ist groß.
WeiterlesenDie Straßen in Ratibor wurden früher nach Bürgern, die die Geschichte der Region in irgendeiner Weise beeinflusst haben, benannt. Nach 1945 wurden viele Namen dieser Straßen geändert und Menschen gewidmet, die häufig selbst nie etwas von der Stadt gehört haben. Es wäre höchste Zeit, dass sie wieder nach berühmten Ratiborern, wie zum Beispiel Claus Ogerman, benannt werden.
WeiterlesenZum ersten Mal seit 1989 wird die Organisation der deutschen Minderheit ihre Wahlliste nicht aufstellen und aufhören, als unabhängige politische Kraft in der Region zu existieren. Dieser Akt der Selbstauflösung wird vermutlich DFK-Mitgliedern, die von der TSKN jahrelang an den Rand gedrängt und isoliert wurden, ermöglichen, auf die politische Bühne zurückzukehren. Józef Kotyś ist einer von ihnen.
WeiterlesenDer charismatische Paweł Newerla war unser Freund, Berater und Wissensträger. Ganze Generationen von Bewohnern von Ratibor wuchsen mit seinen Büchern auf, in denen er verschiedene Aspekte der Geschichte seiner Heimat beschrieb. Die Werke sind voller Liebe und Hingabe an seine Heimat, aber vor allem beeindrucken sie durch ihr umfangreiches historisches Wissen.
WeiterlesenAb September dieses Jahres wird der weltweit bekannte deutsche Dirigent und Pianist Christoph Eschenbach neuer künstlerischer Leiter der Breslauer Philharmonie sein. Im Laufe seiner langen Karriere hat er unter anderem Orchester in den USA, Japan, Zürich und Paris dirigiert. Eschenbach wurde 1940 im damaligen Breslau geboren.
WeiterlesenDas Wichtigste an Weihnachten ist es, in unseren geistlichen Stall zu gehen und dort Güte, Zeit, Ruhe und Geduld für die Menschen zu finden, die wir lieben. Eine Gelegenheit für Familienzeit bietet der Besuch der Weinachtskrippen in den Nachbarpfarreien. Die Worte eines traditionales Weihnachtsliedes "Lasst uns alle zum Stall gehen, zu Jesus und der Jungfrau! Lasst uns alle in den Stall gehen, zu Jesus und der Jungfrau!"
WeiterlesenDer Neue Marktplatz spielte einst eine ähnliche Rolle im Leben von Breslau wie heute der Marktplatz. Wie heute das Rathaus war der Neptunbrunnen damals der Mittelpunkt der Stadt. Der Platz war ein Ort des Handels und des gesellschaftlichen Lebens. Der verlorene Neptun wurde 60 Kilometer von Breslau entfernt gefunden. Der Film von Iga Blaszczyk erzählt die Geschichte seiner Odyssee.
WeiterlesenDas Erstaunlichste und Bemerkenswerteste an den letzten Parlamentswahlen ist die Tatsache, dass die oberschlesischen Autochthonen durchweg für die PiS gestimmt haben. Dies galt auch für Ortschaften, die von der deutschen Minderheit dominiert zu sein scheinen. Dies ist ein Schock, der die grundlegenden Vorstellungen über die deutsche Minderheit in Frage stellt.
WeiterlesenSeit einigen Jahren haben sich antideutsche Akzente in den Medien an Sterke zugenommen. Politiker haben sich offen deutschfeindlich geäußert, deutsche Vertreter wurden beschimpft. Tosts Partner aus Hohenau schauten entsetzt zu. Auf der anderen Seite der Oder gerieten die Schlesier in den Verdacht des Zauderns. Die Partnerschaft wurde durch persönliche Freundschaften gerettet.
WeiterlesenFeuerwehren werden eher mit Rettungs- und Hilfstätigkeiten in Verbindung gebracht. In den oberschlesischen Ortschaften sind sie zu einem Ort der Kristallisation preußischer Traditionen und der Integration der örtlichen Gemeinschaften geworden. Zunehmend übernehmen sie die Rolle der untergehenden DFK-Kreise. Der Film von Samuel Spyra erzählt die Geschichte von preußischen Feuerwehrleuten, die kein Deutsch sprechen.
WeiterlesenSchön und sehr schwierig zugleich. Die Geschichte der Zwycięstwa-Straße ist ein Geflecht aus menschlichen Dramen, Höhen und Tiefen, historischen Wirren, sozialer Ungerechtigkeit, beeindruckenden architektonischen Werken, wissenschaftliche und technische Trophäen und sogar der Verbindung von Kunst und... ausgezeichneten Kaffee. Schließlich sind die Bilder der Gleiwitzer Wilhelmstraße und der Familienhäuser in schlesischen Städten eine lebendige Spur der sozialen Gegensätze.
WeiterlesenNiederschlesien hat begonnen, als ein Ort zu erscheinen, an dem die deutsche Vergangenheit der Region als ihre eigene betrachtet wird. Sie ist zu einem Objekt des Interesses, des Respekts und des Gedenkens für die heutigen Bewohner geworden. Prof. Ruchniewicz stellte jedoch fest, dass dieser sich glänzend entwickelnde Prozess schon lange her zum Stillstand gekommen ist.
WeiterlesenDie zurückhaltende Politik der Partei Recht und Gerechtigkeit gegenüber Berlin hat die Partei nicht daran gehindert, starken Rückhalt in der deutschen Minderheit zu gewinnen. Paweł Kukiz kandidierte zur Wiederwahl im Oppelner Schlesien, ebenfalls in Deutsch dominierten Gemeinden. Er erhielt 43.000 Stimmen. Das sind fast doppelt so viele wie alle Minderheitskandidaten zusammengenommen.
WeiterlesenBeethoven, Mozart, Goethe, Paganini, Liszt, Picasso, Kokoschka, Rilke, Hauptmann, Scholtis. Es gab wohl keine andere einheimische Familie, die in ganz Europa so künstlerisch vernetzt war wie die Lichnowskys. Niemand hatte einen so großen Einfluss auf die Entwicklung der Region Ratibor wie sie. Natalia Klimaschka hat ihren Film den Lichnowskys gewidmet.
WeiterlesenSeit 33 Jahren hatte die Organisation der deutschen Minderheit einen Vertreter im polnischen Parlament. Die verlorene Wahl ist ein wichtiger Wendepunkt in der Geschichte dieser Gemeinschaft. Die Verzweiflung der VdG-Elite gegenüber der fortschreitenden Marginalisierung ist eine Bedrohung für die Organisation, die es zu überwinden gilt. Sie brauchen dringend neue Modelle und neue Initiativen.
WeiterlesenDie Autochthonen bemühen sich seit langem um die Anerkennung des Schlesischen als Regionalsprache. Vielleicht wird der neu gegründete Ausschuss für nationale Minderheiten im Sejmik für Gleichbehandlung, zivilen Dialog und Multikulturalismus ein Meilenstein in diesen Bemühungen sein. Die Vorsitzende des Ausschusses, Alina Bednarz (KO), hat dies als eines ihrer Hauptziele formuliert.
WeiterlesenDas Nationalgefühl ist kein spontanes, übernatürliches Phänomen. Es ist das Ergebnis des Einflusses verschiedener politischer, kultureller oder erzieherischer Faktoren. Vieles deutet darauf hin, dass der deutsche Bischof Bernhard Bogedain einen entscheidenden Einfluss auf das Erwachen des Polentums in Oberschlesien in XIX Jahrhundert hatte.
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