Lieux de mémoire

Der Autor des Begriffs Memorials (lieux de mémoire) ist der französische Historiker Pierre Nora. Er war der erste, der den Versuch unternahm, die Bedeutung von Objekten zu entschlüsseln, die im Gedächtnis als Symbole dienen. Die Gedenkstätten werden nicht notwendigerweise in geographischer Hinsicht verstanden. Sie können auch Personen, Ereignisse oder sogar Objekte sein. Gedenkstätten treten in komplizierte Beziehungen zueinander...

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St. Annaberg.

Das neue Jerusalem

Für die Oberschlesier ist der St. Annaberg die Mitte des Universums. Hier haben sie Jahrhunderte lang gebetet und das eigene Schicksal vor Gott beklagt. Der Berg wurde auch zum Symbol des Beharrens auf der eignen Identität. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Tradition des Berges, zum Teil mit dem westeuropäischen Orden der Templer verbunden ist.

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Träume von einer Königskrone mit einem Pflug im Hintergrund

Im elften Jahrhundert war Schlesien zum größten Teil eine endlose Einöde.Die Bauern lebten in den schwer zugänglichen Wäldern, in weit voneinanderentfernten Dörfern. Dies ändert nichts an der Tatsache, dass diePiastenfürsten bereits zur aristokratischen europäischen Elite gehörten. Undso wurden sie an den westeuropäischen Gerichten wahrgenommen.

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Das goldene Zeitalter des Egoismus. Oberschlesien während der habsburgischen Herrschaft

In der Ära der Habsburger war der Kaiser theoretisch das OberhauptSchlesiens. Aber in der Praxis war seine Macht sehr illusorisch, denn er hattekein Machtinstrument. Der Monarch hatte das Recht, den Starost desFürstentums (Landeshauptmann), der ein Schreiber mit Haftbefugnissen war,abzubauen. Diese Nominierung hatte jedoch eine Reihe vonEinschränkungen.

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Oberglogau

Eine Stadt, die keiner will

Die Geschichte der Stadt Oberglogau ist ungewöhnlich. Könige und weltberühmte Künstler haben in dieser Stadt gelebt.

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Joseph von Eichendorff

Der Dichter der Vertriebenen

Der berühmteste Dichter in der Geschichte Oberschlesiens ist ohne Zweifel Joseph von Eichendorff. Seine Bedeutung ist umso größer, da das Land für sein ganzes Schaffen eine wichtige Inspiration bleibt. Seine Texte drehen sich um Erinnerungen aus der Jugendzeit, die er mit Kindern aus autochthonen Familien verbracht und Freundschaften geschlossen hat.

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Die hölzernen Figuren haben geduldig zugehört. Der schlesische Aufstand von 1811

Die Schrotholzkirchen sind heute oft die einzigen materiellen Überreste aus dem bitteren Leben der einfachen Bauern in Oberschlesien in den frühen Jahrhunderten. Das meiste Land gehörte damals den Feudalherren. Die Bauern mussten unbezahlte Arbeit auf ihren Feldern leisten. Sie waren so ausgebeutet, dass sie manchmal keine Zeit hatten, eigene, winzige Felder zu bebauen.

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Reich wurden die Anderen. Die industrielle Revolution im XIX. Jahrhundert

Als Friederich der Große im XVIII. Jahrhundert Oberschlesien übernahm, war es ein rückständiges und wirtschaftlich unterentwickeltes Land. Damals hat noch keiner geahnt, wie groß die industrielle Entwicklung sein würde. Der König versuchte zuerst, die Eisenindustrie entlang des Flusses Malapane zu etablieren. Im Jahre 1778 hat der Graf Reden den ersten Stahlerzeuger in Tarnowitz aufgebaut.

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Der Zorn für die Zeiten der Erniedrigung war groß

Die ersten oberschlesischen Industriearbeiter haben im XVIII. Jahrhundert sicherlich ihre Arbeit nicht freiwillig aufgenommen. Ihre Feudalherren haben sie zur Sklavenarbeit in den Betrieben gezwungen, die in ihren Ländereien aufgebaut worden sind. Und wenn ein Industrieller zu wenig Arbeiter hatte, kaufte er sich die Untertanen bei dem einem oder anderen adligen Nachbarn.

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Wojciech Korfanty. Eine tragische Gestalt

Korfanty war eine große Persönlichkeit, die bis heute bei vielen Kontroversen weckt. Er ist in einer einfachen Familie in Siemianowitz geboren. In einem Kattowitzer Gymnasium traf er auf Lehrer und Mitschüler, die ihn oft wegen seiner schlesischen Herkunft verspottet haben, was ihn sehr geprägt hat. Gleichzeitig fand er Unterstützung bei der großpolnischen Intelligenz, die zu dieser Zeit in Oberschlesien lebte.

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Verlorene Hoffnungen. Die Juden in Oberschlesien

Das Schicksal der Juden ist ein trauriges Kapitel in der Geschichte Oberschlesiens. Jahrhundertelang waren sie verfolgt und ausgelacht. Schon während der Reformation wurden Juden als „Verräter Christi” beschimpft, was manchmal zu den absurdesten Anschuldigungen führte. Abgesehen von religiösem Fanatismus bestand die Abneigung gegen Juden aus Neid auf den wirtschaftlichen Erfolg dieser Gemeinschaft.

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Zessel, Rudolf von Scheliha

Die dokumentierte Geschichte der Familie von Schelih reicht fasttausend Jahre zurück und ist seit jeher mit Schlesien verbunden. SeineVorfahren als Grundbesitzer waren hohe preußische Beamte undOfziere. Seine Mutter, Elisabeth, war die Tochter des damaligenlangjährigen Oberbürgermeisters von Frankfurt am Main und später despreußischen Finanzministers Dr. iur. h. c. Johannes von Miquel.

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Hans Lukaschek, der Beschützer der Geächteten

Hans Lukaschek war Verwaltungsbeamter, Rechtsanwalt und Politiker. Er ist zwar in Breslau geboren, aber sein Vater kam aus der Gegend von Oppeln. Das Gymnasium besuchte er in Patschkau und in Davos. Vor allem der längere Aufenthalt in der multikulturellen Schweiz hat ihn für das ganze Leben geprägt. Nach dem Studium promovierte er in Breslau und arbeitete zuerst in der Stadtverwaltung der Provinzialhauptstadt.

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Gräflich Wiese und Dietrich von Choltitz

Dietrich von Choltitz wurde am 9. November 1894 in Łąka Prudnickageboren. Die Ursprünge des Palastes gehen auf das fünfzehnte Jahrhundertzurück, dann wurde er in der Zeit der Renaissance erbaut, um Mitte desneunzehnten Jahrhunderts seine heutige neugotische Form anzunehmen.Sein Vater, Hans von Choltitz, war Major in der preußischen Armee, seineMutter Gertrud war geb. Rosenberg.

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Das Wohnhaus von Gustav Freitag in Kreuzburg

Gustav Freytag wurde am 13. Juli 1816 in Kreuzburg geboren. SeinVater, Gottlob Ferdinand Freytag, war Arzt und später Bürgermeister in Kreuzburg, seine Mutter Henriette stammte aus dem Hause Zebe. Von1817 bis 1928 lebte er mit seinen Eltern in Byczyna. An Ostern 1829 zog Gustav Freytag zu seinem Onkel in Oleśnica, um dort die Mittelschule zu beginnen. Dort machte er 1835 sein Abitur.

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Weinender Rasen. Kommunistische Lager für Autochthone

Im Frühjahr 1945 war der Krieg noch im Gange und die Krematorien der deutschen KZ- Lager rauchten. In dieser Zeit, parallel, organisierten sich die neuen polnischen Behörden in Oberschlesien. Es war eine Verwaltung, die sich weder ihrer Legitimität noch gesellschaftlicher Unterstützung sicher war. Gleichzeitig war sie mit der Masse der polnischen Umsiedler aus dem Osten überfordert.

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Ein Titan der Versöhnung. Erzbischof Alfons Nossol

Prof. Dr. habil. Alfons Nossol scheint der bedeutendste Oberschlesier der Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert zu sein. Er wurde 1932 in Broschütz geboren und verbrachte eine schöne Kindheit in der oberschlesischen Provinz in der Atmosphäre von Märchen, Legenden und Volksfrömmigkeit. Zum Gymnasium ging er in das Carolinum in Neiße, wo er auch das Priesterseminar absolvierte.

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