13.4.2024

Hans Lukaschek, der Beschützer der Geächteten

Hans Lukaschek war Verwaltungsbeamter, Rechtsanwalt und Politiker. Er ist zwar in Breslau geboren, aber sein Vater kam aus der Gegend von Oppeln. Das Gymnasium besuchte er in Patschkau und in Davos. Vor allem der längere Aufenthalt in der multikulturellen Schweiz hat ihn für das ganze Leben geprägt. Nach dem Studium promovierte er in Breslau und arbeitete zuerst in der Stadtverwaltung der Provinzialhauptstadt.

Hans Lukaschek war Verwaltungsbeamter, Rechtsanwalt und Politiker.Er ist zwar in Breslau geboren, aber sein Vater kam aus der Gegend vonOppeln. Das Gymnasium besuchte er in Patschkau und in Davos. Vorallem der längere Aufenthalt in der multikulturellen Schweiz hat ihn fürdas ganze Leben geprägt. Nach dem Studium promovierte er in Breslauund arbeitete zuerst in der Stadtverwaltung der Provinzialhauptstadt.Im Jahre 1916 wurde er zum Bürgermeister von Rybnik und dann zumLandrat in dieser Stadt gewählt. In diesem Posten hat er so großeAnerkennung gefunden, dass die Reichsregierung ihm die Leitung desPlebiszit-Kampfes anvertraute. Eine Schwierige und vielschichtigeAufgabe, die er mit großem Engagement erfüllte. Nach dem Plebiszitübernahm er den Posten des deutschen Vertreters in der internationalen gemischten Kommission in Kattowitz. Und 1925 wurde er zumOberbürgermeister von Hindenburg gewählt. Unter seiner Leitungentwickelte sich die Stadt dynamisch und wurde zu einem starkenIndustriezentrum. Seine Effektivität war so beeindruckend, dassLukaschek nach drei Jahren, am 9. April 1929, zum Oberpräsidentender Provinz Oberschlesien ernannt wurde. Auf diesem Posten wurdeer besonders für seine Politik der Unterstützung des Schulwesens unddes Kulturlebens der polnischen Minderheit in Preußisch-Oberschlesienbekannt.Lukaschek beobachtete mit Abscheu und Hilflosigkeit denwachsenden Einfluss der NSDAP in Oberschlesien. Bereits nach derMachtergreifung von Hitler befahl er, die NS-Fahnen vor dem Sitz derProvinzialregierung zu entfernen. Kurz darauf wurde er von seinem171Posten entlassen. In Breslau hat er eine Rechtsanwaltskanzlei eröffnet,die sich darauf spezialisierte, Gegnern des Nazi-Regimes und Juden zuhelfen. Er bereitete auch ihre Fluchtwege und Verstecke vor.Als Helmuth von Moltke mit der Konsolidierung des Kreisauer Kreisesbegann, gehörte Lukaschek von Anfang an zu seinen wichtigstenMitstreitern. Er war auch an dem Hitler – Attentat vom 20. Juli 1944 beteiligt. Nach dem misslungenen Umsturzversuch wurde er am gleichenTag verhaftet und im Gefängnis schwer misshandelt. Dank glücklicherUmstände wurde er in das Konzentrationslager Ravensbrück verlegt,und so war es ist ihm gelungen, das Kriegsende zu überleben. Schon1945 gehörte er zu den Mitbegründern der CDU.Konrad Adenauer holte ihn in das erste Nachkriegskabinett, wo erdas Vertriebenen- Ministerium übernahm. Es mussten Anstrengungenunternommen werden, um Millionen Menschen mit Wohnraum,Arbeitsplätzen und Bildungsmöglichkeiten zu versorgen. Er setztesich so vehement für die Belange seiner Landsleute ein, dass er sichviele Feinde machte. Deshalb auch hat ihm Adenauer in der zweitenWahlperiode keinen Ministerposten angeboten. Lukaschek starb nachschwerer Krankheit am 26. Januar 1960 in Freiburg.

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