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20.7.2022
Zur Verteidigung der Identität
Am 15. Juli 1920 verabschiedete der polnische Sejm in Warschau das Organische Statut der Woiwodschaft Schlesien. Sie garantierte der Region weitreichende kulturelle und wirtschaftliche Unabhängigkeit. Obwohl Änderungen des Statuts ohne die Zustimmung des schlesischen Sejm verboten werden sollten, wurde es von den kommunistischen Behörden annulliert. Es ist zur Tradition geworden, dass schlesische Organisationen am Jahrestag des Gesetzes von 1920 Aufmärsche in den Straßen von Kattowitz veranstalten.
An der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert galt Carlsruhe, das der königlichen Familie von Wittenberg gehörte, als das wichtigste kulturelle Zentrum Oberschlesiens. Das erste professionelle Schauspiel- und Operntheater der Region war hier tätig. Hier lebten weltberühmte Künstler wie Carl Maria von Weber. Der Bildhauer und Schöpfer des Brandenburger Tors in Berlin, Carl Gotthard Langhans, arbeitete hier. An diese Traditionen möchte das heutige Weber Festival in Carlsruhe anknüpfen.
Die europäische Dimension eines schlesischen Dorfes
Für die heutigen Bewohner Oberschlesiens ist es schwer vorstellbar, dass die adeligen Feudalherren die bedeutendsten Künstler ihrer Zeit hierher einluden. Sie waren ihre Gönner und Freunde und finanzierten ihre künstlerischen Aktivitäten. Dies war auf die besondere Stellung des oberschlesischen Adels zurückzuführen. Ein solcher Herrensitz, von dem künstlerische Impulse in ganz Europa ausgingen, war das Schloss in Kreuzenort. Der derzeitige Bürgermeister der Gemeinde, Grzegorz Utracki, bemüht sich um die Wiederbelebung dieser Tradition.
Deutsche Studentenorganisationen haben in der Bundesrepublik oft einen katastrophalen Ruf und werden mit nationalistischen Bewegungen in Verbindung gebracht. Obwohl sie während der Nazizeit verboten und verfolgt wurden, beziehen sie sich eindeutig auf Traditionen aus dem 19. Jahrhundert. In Schlesien haben diese Organisationen jedoch einen ganz anderen Charakter und eine ganz andere Bedeutung. Sie bilden eine Art Club der deutschen Intelligenz. Aber vielleicht gerade wegen dieser schicksalhaften Berliner Konnotationen stoßen sie bei der Funktionselite der VdG-Organisationen nicht auf Interesse.
Die Mitglieder der Band Rammstein bestreiten stets jegliche neofaschistischen Sympathien. Trotzdem werden sie oft mit diesen Traditionen in Verbindung gebracht. Es scheint, dass eine solche Gruppe in Polen zumindest Unmut oder sogar Aggression hervorrufen würde. Schließlich sind deutsche Antipathien vor allem auf nationalsozialistische Auswüchse zurückzuführen. Unterdessen feiert die Band in Polen einen Siegeszug der Popularität.
Der Wahlkongress des VdG wurde abgehalten. Rafał Bartek wurde zum neuen Vorsitzenden des Dachverbandes der Deutschen in Polen gewählt. Er gilt seit langem als unangefochtener Anführer der Gemeinschaft, sodass seine Wahl nur natürlich erscheint. Vielleicht wird die unbestrittene Position des Führers der deutschen Gemeinschaft dazu beitragen, diese Gemeinschaft für neue ideologische Strömungen und neue Menschen zu öffnen.
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