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Identität
Geschichte
Kultur
6.6.2024
Preußen als Alternative
Die Autochthonen in Oberschlesien sehen sich meist entweder als Schlesier oder als Deutsche. Der preußische Staat ist in Vergessenheit geraten, und kaum jemand identifiziert sich noch mit ihm. Ganz anders ist die Situation in dem tschechischen Teil Oberschlesiens. Dort ist der Staat von Wilhelm II. für viele der Schlüssel zur Identität. Diese Traditionen werden auch aktiv gepflegt.
Carl Ulitzka war die größte moralische und politische Autorität in Oberschlesien während der Zwischenkriegszeit. Als Vorsitzender der Oberschlesischen Zentrumspartei prägte er lange Zeit das regionale Leben entscheidend mit. Zweimal wurde er in Exil geschickt. 1939 wurde er von der Gestapo und 1945 von den neuen Machthabern aus seiner Gemeinde vertrieben. Heute fordern die Ratiborer Eliten, dass sein Grab in seinen Heimatort verlegt wird.
Es zeichnet sich eine bizarre Situation. Vieles deutet darauf hin, dass wir in Oberschlesien bald zwei große Minderheiten haben werden - eine deutsche und eine schlesische. Beide benutzen dieselbe Sprache und berufen sich auf die gleichen historischen Traditionen. Sie unterscheiden sich eigentlich nur mit ihren politischen Führern. Der Beschluss des polnischen Sejm die schlesische Sprache anzuerkennen, kann sehr ernste Veränderungen mit sich bringen.
Ein Freund vom Eichendorff auf der Versammlung des DFK
Als in der 90-ger Jahre Jacek Wojciechowicz der Stellvertretender Bürgermeister der Stadt Ratibor wurde, hat er das deutsche Eichendorff Denkmal im Herzen der Stadt wieder aufgebaut. In den folgenden Jahren hatten jedoch seine Nachfolger nicht so viel Verständnis für die Bedürfnisse der Deutschen in Ratibor. Wojciechowicz, der wieder nach 30 Jahren wieder an den Wahlen zum Bürgermeister teilnimmt, möchte auf diese Traditionen zurückgreifen.
Bislang wusste man in Ratibor nicht zu viel über die Familie von Lichnowsky. Sie galten eher als eine der vielen oberschlesischen Adelsfamilien. Das hat sich jedoch dank Natalia Klimaschka und Ihrer benediktinischen Geduld geändert. Durch ihre Suche nach längst vergessenen Quellen wurde es möglich, einen Film über diese ungewöhnliche Familie zu drehen. Das Eichendorff-Konversatorium zeigte diesen Film auf dem Schloss Ratibor.
Die Straßen in Ratibor wurden früher nach Bürgern, die die Geschichte der Region in irgendeiner Weise beeinflusst haben, benannt. Nach 1945 wurden viele Namen dieser Straßen geändert und Menschen gewidmet, die häufig selbst nie etwas von der Stadt gehört haben. Es wäre höchste Zeit, dass sie wieder nach berühmten Ratiborern, wie zum Beispiel Claus Ogerman, benannt werden.
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