13.4.2024

Wojciech Korfanty. Eine tragische Gestalt

Korfanty war eine große Persönlichkeit, die bis heute bei vielen Kontroversen weckt. Er ist in einer einfachen Familie in Siemianowitz geboren. In einem Kattowitzer Gymnasium traf er auf Lehrer und Mitschüler, die ihn oft wegen seiner schlesischen Herkunft verspottet haben, was ihn sehr geprägt hat. Gleichzeitig fand er Unterstützung bei der großpolnischen Intelligenz, die zu dieser Zeit in Oberschlesien lebte.

Korfanty war eine große Persönlichkeit, die bis heute bei vielen Kontroversen weckt. Er ist in einer einfachen Familie in Siemianowitz geboren.In einem Kattowitzer Gymnasium traf er auf Lehrer und Mitschüler, dieihn oft wegen seiner schlesischen Herkunft verspottet haben, was ihnsehr geprägt hat. Gleichzeitig fand er Unterstützung bei der großpolnischen Intelligenz, die zu dieser Zeit in Oberschlesien lebte. Sie habenihm auch das Studium in Berlin und Breslau ermöglicht. Später ist Korfanty nach Kattowitz zurückgekehrt, wo er die Leitung einer Zeitschrift„Górnoślązak“ übernommen hat.Während seiner publizistischen Tätigkeit kämpfte er gegen die soziale Ausbeutung der oberschlesischen Arbeiter. Und es ist Korfantygelungen, bei den Wahlen 1903 eine Art Spartakus-Aufstand zu organisieren. Er gewann das Vertrauen und wurde Reichstagsabgeordneter.Aber er bleibt den Wählern loyal gegenüber. Im Reichstag sprach er ohneKomplexe die bittere Wahrheit des Schicksals der Autochthonen an undihre wirtschaftliche Ausbeutung. Er forderte für die Autochthonen vompreußischen Staat religiöse und soziale Gleichberechtigung. Und wie aufeinen Schlag änderte sich die Situation der Autochthonen radikal, wassehr zu seiner Glaubwürdigkeit beitrug. Das hat ihm auch sehr beim Plebiszit 1921 geholfen, den er für die polnische Seite leitete. Er entpupptesich als ein Mann voller Energie, voller überraschender Ideen und alsein stets wachsamer Politiker. Er war Körper und Geist der polnischenPropaganda. Es war zum großen Teil sein Verdienst, dass ein großesStück Oberschlesiens dem polnischen Staat zugesprochen wurde.139Sein Ehrgeiz ging aber weiter, und er wollte der MinisterpräsidentPolens werden. Sein Konflikt mit Piłsudski hat jedoch seine Kariere impolnischen Staat unterbrochen. Der Konflikt war so tief, dass er letztendlich als politischer Häftling in Brest ins Gefängnis kam. Dort wurde ergedemütigt und geschlagen. Der deutsche Generalkonsul in Kattowitzschrieb nach der Entlassung Korfantys aus dem Gefängnis den folgenden Bericht nach Berlin: „Wie sehr die Psyche dieses normalerweise extrem belastbaren und lebenskräftigen Mannes im Gefängnis strapaziertwurde, zeigt sich am besten daran, dass Korfanty, sobald er über dieEreignisse in Brest zu sprechen begann, trotz seiner entschlossenenBemühungen, sich zu beherrschen, unkontrolliert zu weinen begann“.In den späteren Jahren setzte er sich für die Belange der deutschenMinderheit in Oberschlesien und für den Erhalt der Autonomie ein. Mitder Zeit wurde er für die polnische Regierung so unbequem, dass er insExil fliehen musste. Trotz vielen Warnungen beschloss Korfanty EndeApril 1939, nach Polen zurückzukehren. Er wurde sofort eingesperrt.Direkt vom Gefängnis wurde er ins Krankenhaus gebracht. Korfantywar nur noch ein Schatten seiner selbst, ein vertrocknetes Skelett. Erstarb am 17. August 1939.

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