28.6.2023
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Einladungen für die verlorenen Seelen

Schlesier schließen sich dem TSKN in Gleiwitz an!

Die Gleiwitzer Abteilung des TSKN wandelt sich genau in die entgegengesetzte Richtung der meisten ähnlichen Organisationen. Andere DFK-Kreise befinden sich in einer Identitätskrise und schrumpfen. Derweil blüht der von Agnieszka Dłociok geleitete Zweig auf und druckt ständig neue Ausweise für irrende Schlesier.

Gleiwitzer Abteilung des TSKN

Die Gleiwitzer Abteilung des TSKN, die von Agnieszka Dłociok geleitet wird, besteht aus 24 DFK-Kreisen in den Bezirken Gleiwitz und Tarnowitzer Berge. Sie hat etwa 2.500 Mitglieder. Die TSKN-Abteilung setzt ihre Initiativen in einem von schlesischen Organisationen dominierten Umfeld um. Agnieszka Dłociok hat jedoch beschlossen, ihre Schwäche gegenüber der Konkurrenz in einen Vorteil umzuwandeln.

Ihrer Ansicht nach versinken die schlesischen Organisationen immer tiefer in einer ideologischen Krise, weil sie keine Grundlage haben, auf der sie ihre eigene Identität aufbauen können. Die oberschlesische Tragödie scheint ein solcher Gründungsmythos für diese Gruppen zu sein. Es ist jedoch offensichtlich, dass sich die kommunistischen Repressionen gegen die Deutschen und nicht gegen das schlesische Umfeld als solches richteten. Sich auf diese Ereignisse zu berufen, ist ein bisschen so, als würde man sich mit geliehenen Kleidern schmücken. Schlesische Kreise versuchen, ihre Identität zu stärken, indem sie sich auf bedeutende Persönlichkeiten wie Graf Reden oder Tiele Winkler berufen, die hier vor dem Ersten Weltkrieg Industrie aufgebaut haben. Aber sie waren ja erklärte Deutsche, stolz auf ihre preußische Staatsbürgerschaft. Für viele Schlesier ist auch die Tatsache, dass ihre Kinder oder Eltern als deutsche Aussiedler in der Bundesrepublik leben, belastend. Die Verleugnung dieser Wurzeln ist in diesem Zusammenhang umso absurder. All dies sorgt in schlesischen Kreisen für Verwirrung und Desorientierung. Agnieszka Dłociok ist der Meinung, dass die Schlesier ihr Anderssein nur auf der Grundlage ihrer deutschen Wurzeln verteidigen können, und richtet ihr kulturelles Angebot daher auch an diese Gemeinschaften.

Die Möglichkeiten dazu sind vielfältig, denn den DFK-Kreisen stehen sowohl von polnischer als auch von deutscher Seite erhebliche finanzielle Mittel zur Verfügung. Und die kulturellen Aktivitäten der von Agnieszka Dłociok betreuten Gruppen sind wirklich beeindruckend.  Sie führt eine ganze Reihe von Projekten durch, die sich sowohl an Kindergarten- als auch an Schulkinder richten. Sie organisiert Sportwettbewerbe, Sommerlager, Sprachkurse und sogar Kräuterkurse. Dłociok inspiriert auch mit ihren Vorträgen über die Geschichte der Region. Mit Blick auf die älteren Menschen leitet sie Gesangschöre.

Viele DFK-Kreise werden von älteren Menschen dominiert. Agnieszka Dłociok versucht, Menschen zu animieren, die deutlich jünger sind. Das spiegelt sich auch in der Art und Weise wider, wie die Mitglieder miteinander kommunizieren. Auf ihre Initiative hin wurden Gruppen auf WhatsApp und Facebook gegründet: https://www.facebook.com/profile.php?id=100064513790088. Auf diese Weise werden Einladungen zu weiteren kulturellen Veranstaltungen an Mitglieder der DFK-Kreise und interessierte Schlesier verschickt. Die elektronische Kommunikation fördert die Integration der Mitglieder der verschiedenen DFK-Kreise, denn sie ermöglicht es ihnen, sich nicht nur anlässlich der jährlichen Festivitäten zu treffen.

Bei diesen Treffen ist die schlesische Sprache willkommen und wird häufig verwendet. Daher fühlen sich die Vertreter dieser Gemeinschaften hier zu Hause. Sie werden auch als Mitglieder einer großen gemeinsamen Familie behandelt.

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Samuel Spyra