28.8.2023
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Der Präsident hat nicht widersprochen!

In Chorzów wurde eine Gedenktafel zur Erinnerung an die oberschlesische Tragödie enthüllt

Als die Sowjets im Januar 1945 in Oberschlesien einmarschierten, erhielt die Rote Armee eine klare Botschaft. Jetzt seid ihr in den Grenzen des Reiches, jetzt ist die Zeit für zügellose Rache. Diese Rache richtete sich gegen die deutschen Frauen und ihre Kinder. Heute versuchen schlesische Kreise, dieses deutsche Martyrium als deren Gründungsmythos zu manipulieren.

Oberschlesische Tragödientafel
Quelle: Facebook Michał Pierończyk Prezydent Rudy Śląskiej

Vor einigen Tagen wurde am Tor des Friedhofs von Königshütte an der Drzymały-Straße eine Gedenktafel für die Opfer der oberschlesischen Tragödie feierlich enthüllt. Sie trägt die Inschrift "Zur Erinnerung der Opfer der oberschlesischen Tragödie 1945 und den kommunistischen Verbrechen von 1945 bis 1989. Die Einwohner von Königshütte". Die Initiative zu Errichtung der Tafel ging von Jerzy Bogacki aus. Die Veranstaltung wurde von mehreren Dutzend Personen besucht. Darunter waren Nachfahren der Opfer der oberschlesischen Tragödie und der kommunistischen Verbrechen, der Bürgermeister von Chorzów Andrzej Kotala, Vertreter des polnischen Parlaments, Vertreter schlesischer Kreise, Łukasz Kohut, Mitglied des Europäischen Parlaments, und der ehemalige Vorsitzende des VdG, Bernard Gaida.

Aus den Reden der einzelnen Personen konnte man jedoch den Eindruck gewinnen, dass sie zu völlig unterschiedlichen Veranstaltungen zur gleichen Zeit gekommen waren.

Der Staatssekretär im Ministerium für Vermögen, Marek Wesoły, freute sich, dass die Plakette von den Bürgern von Königshütte unterzeichnet wurde. Er appellierte an uns, solche Zeiten nicht zu vergessen und dafür zu sorgen, dass sich ähnliche nicht wiederholen. Er sah in der Erinnerung an die Opfer auch einen integrierenden Faktor für die regionale Gemeinschaft.

Stattdessen zieht Łukasz Kohut aus den Verbrechen der Roten Armee den Schluss, dass man sich noch stärker für die Verbreitung der schlesischen Sprache einsetzen müsse. Diese erstaunliche Assoziation ist symptomatisch für ein tiefes und äußerst wichtiges Problem in den Kreisen, die Kohut vertritt. Sie suchen oft in preußischen Traditionen eine historische Rechtfertigung für ihre Bestrebungen.

Die oberschlesische Tragödie ist ein hervorragendes Beispiel dafür. Zweifellos richteten sich die Repressionen erst der Roten Armee und dann der Kommunisten gegen Menschen, die als Deutsche angesehen wurden. Sie richteten sich nicht gegen die Schlesier als solche, denn weder die Rote Armee noch die Kommunisten benutzten solche Kategorien. Zu zeit sind die Łukasz Kohut nahestehenden Organisationen nicht in der Lage, eine klare Antwort auf die Frage zu geben, was ihre Forderungen nach dem Recht auf Trennung mit deutschen Gedenkstätten zu tun haben.

In dem Kontext klang in diesem Zusammenhang die Rede des ehemaligen VdG-Präsidenten und Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten in Füssen, Bernard Gaida geradezu grotesk. Er ging in keiner Weise auf die ideologischen Auseinandersetzungen mit den schlesischen Organisationen ein, sondern sprach von seinen Urlaubserlebnissen. Er erzählte, dass er während seines Aufenthalts in Kroatien und Serbien Blumen an Denkmälern niedergelegt habe, die an die Tragödien andere Verbrechen gegenüber lokalen Gemeinschaften der Roten Armee erinnerten. Menschen, die ohne Gerichtsverfahren inhaftiert, vergewaltigt, in Arbeitslager gesteckt und in die Sowjetunion deportiert worden waren. Wir erfuhren aus seiner Rede, dass ganz Europa "vom Balkan bis zum Baltikum" Teil der oberschlesischen Tragödie war. Es war, als hätte er überhaupt nicht bemerkt, dass die Ereignisse in Oberschlesien nach 1945 vor seinen Augen von schlesischen Organisationen völlig unrechtmäßig umgedeutet und usurpiert wurden.

Er hat nicht darauf hingewiesen, dass es ziemlich schwierig ist, sich mit der deutschen Geschichte zu identifizieren und sich gleichzeitig von ihr zu distanzieren.

Die Feierlichkeit war daher für Bernard Gaida die perfekte Gelegenheit, die schlesischen Organisationen zu einer engeren Zusammenarbeit und Integration einzuladen. Diese Chance wurde jedoch von beiden Kreisen verschwendet.

P.S. Die vollständige Kakophonie der Bedeutungen wurde durch die Tatsache vervollständigt, dass die Inschrift auf der Gedenktafel gleichzeitig die Opfer der kommunistischen Unterdrückung ehrte. Die Tragödie der vom kommunistischen Regime unterdrückten polnischen Befreiungskreise ist ein unvorstellbares Drama, das zweifellos mehr als eine Gedenktafel oder ein Denkmal verdient. Und nichts sollte dieses Drama schmälern. Aber die oberschlesische Tragödie gegen die Deutschen und die kommunistische Unterdrückung der Heimatarmee sind zwei völlig verschiedene Phänomene.

Vielleicht wollten die Verfasser der Gedenktafel ideologische Verwirrung stiften und vom Kern des einen wie des anderen Problems ablenken. Denn dann hätten sie ihr Ziel viel besser erreicht, wenn sie auf der Gedenktafel gleich die Inschrift angebracht hätten: "Zum Gedenken an alle Vergewaltigungsopfer in Europa seit den Kreuzfahrerkriegen". Dann wäre auch die Rücksichtnahme auf die Opfer in Kroatien

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